Direkt zu den Inhalten springen

Auszeichnung THGA vergibt Young Talents Award für ein innovatives Wissenslexikon

Drei Monate lang haben Schülerinnen und Schüler an herausragenden Ideen getüftelt und wurden dabei von der THGA gefördert. Am Ende wurde das beste Projekt mit dem Young Talents Award der Hochschule ausgezeichnet.

Wie kann ich Plastik sparen, wie lassen sich Pflanzen effektiv düngen und wie können wir das Wissen von allen Klassenkameradinnen und -kameraden in einem Lexikon sammeln? Diesen und weiteren spannenden Fragen sind Schülerinnen und Schüler in den vergangenen drei Monaten auf den Grund gegangen und wurden dabei von der THGA unterstützt. So haben die Teilnehmenden nicht nur bis zu 500 Euro Materialkosten erhalten; sie konnten sich außerdem mit Mentorinnen und Mentoren der Hochschule zu ihren Vorhaben austauschen und beraten. Am Ende sind vier beeindruckende Projekte entstanden, von denen eines knapp die Nase vorn hatte und mit dem "Young Talents Award" der THGA prämiert wurde: das digitale Wissenslexikon für den Schulalltag, das Jan Ruhfus und Nino Gralla vom Berufskolleg der Stadt Bochum (TBS1) gemeinsam entwickelt haben. Begleitet wurden sie dabei nicht nur von ihren Lehrerinnen und Lehrern, sondern auch von Sylvia Bornemann, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen an der THGA.

Jan Ruhfus und Nino Gralla machen eine Ausbildung zum Informationstechnischen Assistenten und haben sich gefragt, wie sich Lerninhalte strukturiert teilen ließen, damit alle Schülerinnen und Schüler langfristig darauf zugreifen können. "Bislang mussten wir Unterrichtsmaterialien mit viel Mühe nachbereiten und die relevanten Infos erstmal filtern", beschreibt Nino Gralla die Ausgangslage. "Da haben wir gedacht, das muss doch schneller gehen: mit einer zentralen Plattform, auf der Schüler ihre Informationen verständlich formuliert und schon nach den wichtigsten Punkten sortiert zusammentragen", ergänzt Jan Ruhfus. Damit war die Idee für das kostenlose digitale Wissenslexikon geboren. Bei der Entwicklung haben die beiden Schüler nicht nur an die Nutzerfreundlichkeit und ein modernes Design gedacht, auch Datenschutzaspekte und ein umfassendes Rechtekonzept für die Erstellung von Inhalten haben sie berücksichtigt. So sind bereits jetzt über 456 GB verarbeitete Daten zusammengekommen, die Schülerinnen und Schüler zeit- und ortsunabhängig abrufen können. Den Server konnten die beiden Berufsschüler mit dem Geld, das sie von der THGA erhalten haben, finanzieren.

"Mit der technischen Umsetzung und ihrem Innovationsgeist haben sie uns voll überzeugt", sagt Lucine Harutyunyan von der Zentralen Studienberatung der THGA, die den Young Talents Award gemeinsam mit ihrer Kollegin Jessica Wixfort ins Leben gerufen hat. "Vor allem die vielen Punkte, die sie bei der Erstellung des Lexikons bedacht haben, sind beeindruckend."

Doch auch die drei anderen eingereichten Projekte – alle von Schülerinnen und Schülern der Schiller-Schule in Bochum verwirklicht – können sich sehen lassen: So haben Lina Küster und Jolande Uhl eine umweltfreundliche Brennnesseltüte mit den Eigenschaften einer Plastiktüte entwickelt. Dabei haben sie keine Mühen gescheut und in herausragender Detailarbeit Brennnesseln geerntet, die Blätter entfernt, die Stängel getrocknet und anschließend aufgebrochen, um an die benötigten Fasern zu gelangen. Daraus haben sie Fäden produziert und mit Wachs beschichtet, die am Ende ganze 2,5 Kilogramm Gewicht tragen konnten!

Erich Godau und Jim Berheide haben in ihrem Projekt Pilzmyzel als Baustoff unter die Lupe genommen. Pilzmyzel ist nachhaltiger als Beton, Ziegelsteine oder Styropor und zudem ein nachwachsender Rohstoff, was ihn umso attraktiver macht. In ihren Versuchen haben die beiden Schüler geschaut, welche Eigenschaften das Myzel aufweist und inwiefern es tatsächlich eine Alternative zu herkömmlichen Baustoffen darstellen könnte.

Um die Aquaponikanlage in ihrem Schulgarten drehte sich das Vorhaben von Paul Kuhn und Cosimo Nelting. Die Anlage besteht aus einem Fischtank und einem darauf montierten Beet. Das Wasser aus dem Fischtank wird ins Beet gepumpt, sodass die Pflanzen die Ausscheidungen der Fische als Nährstoff nutzen können. Gleichzeitig wird der Fischtank gereinigt – daher profitieren nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Tiere. Paul Kuhn und Cosimo Nelting hatten die Idee, die Prozesse, die in der Anlage ablaufen, digital zu simulieren und sie weiter zu optimieren, um die Technik noch nachhaltiger zu gestalten und so einem Fischsterben entgegenzuwirken.

"Der Fokus aller Projekte lag ganz klar auf der Nachhaltigkeit", fasst Prof. Dr. Michael Bendrat, Vizepräsident für Studium und Lehre an der THGA, zusammen. "Es ging darum, Ressourcen zu sparen und Produkte zukunftsorientiert zu gestalten. Alle Schüler haben ihre Ideen kreativ umgesetzt und auftretende Probleme hochmotiviert gelöst. Sie gehen Probleme an, um die Welt ein Stück besser zu machen – und können damit ein Vorbild für uns alle sein."

Redaktion: Svenja Kloos

Auch interessant

Interaktiv und kostenlos: Das neue von der RAG-Stiftung geförderte Lernportal PepperMINT der THGA bietet Online-Kurse für Schülerinnen und Schüler mit Spaß-Faktor.

Projekt Die perfekte Synthese aus Wissen und Spaß: THGA öffnet kostenloses Online-Lernportal „PepperMINT“

Die Welt der Technik ist für viele ein Rätsel – die THGA macht daraus ein Quiz! Das neue Lernportal „PepperMINT“ schließt Wissenslücken spielerisch und mit kostenlosen Online-Kursen in den…

Für 'Jugend forscht' unter und über Tage unterwegs (v.l.n.r.): Schüler Benedikt Küper, Andreas Koschare (RAG AG), Prof. Dr. Tobias Rudolph (THGA) und Schüler Lennard Leupold.

Jugend forscht: THGA und Hattinger Schüler gucken mit Drohnen auf die Umwelt

Welchen Einfluss haben die Folgen des Bergbaus auch heute noch? Wie lassen sie sich mit modernen Methoden überwachen?