Wie gelingt der Kohleausstieg in Indien? Diese Frage stand kürzlich im Mittelpunkt des Besuchs einer hochrangigen indischen Delegation, darunter Angehörige des Ministeriums für Kohle und Bergbau, des staatlichen Kohleunternehmens sowie der Weltbank, die von Präsidentin Prof. Susanne Lengyel an der THGA empfangen wurden. Als ehemalige Bergbauschule ist die THGA auch heute noch in den Themenbereichen rund um den Bergbau sowie den Nachbergbau als internationale Expertin gefragt. Dabei unterstützen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler immer wieder externe Partnerinnen und Partner.
Die Bundesregierung verpflichtete sich bei der Umweltkonferenz in Dublin dazu Indien beim Kohleausstieg zu helfen. Dabei soll sie Prof. Frank Otto unterstützen. Seit mehr als 30 Jahren ist er in diesem Fachgebiet tätig und war mit seiner Expertise bereits auf Wunsch der NRW-Landesregierung unteranderem in Südafrika engagiert. Dort beriet er die Landesregierung von NRW zur Beseitigung der Hinterlassenschaften des Steinkohlebergbaus in Mpumalanga. Der Schwerpunkt dort in 2013 waren saure Grubenwässer und in 2020 für die GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) der Kohleausstieg Südafrikas im Rahmen des Projektes „Just Transition“.
In Indien soll Prof. Otto die Regierung und ansässige Bergbauunternehmen bei der Halden- und Flözbrandbekämpfung unterstützen. „Im Ruhrgebiet habe ich bereits erfolgreich mehrere Haldenbrände löschen können. Darunter die Brände auf den Halden Rheinelbe, Graf Moltke und Preußen“, sagt Otto. Auch das Konzept zur Beherrschung von Methanausgasungen, das Otto an der THGA entwickelt hat, steht im Fokus des Austausches. Unter anderem auf der Altdeponie Baroper Straße in Bochum forschen Otto und sein Team daran Methan aus Altablagerungen als wichtige Quelle für die Strom- und Wärmegewinnung zu nutzen.
