340 Präsentationen von 427 Teilnehmern aus 33 Nationen und 90 Universitäten – Zahlen, die belegen, gegen welch starkes Mitbewerberfeld sich die teilnehmenden Studierenden, Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der THGA beim Forum-Wettbewerb für Studierende und junge Forscher in Sankt Petersburg durchsetzen konnten. Gleich drei Mal verbuchten sie die begehrte Auszeichnung als beste Vortragende in ihren Kategorien für sich.
Seit 2005 findet der renommierte Wettbewerb an der Bergbauuniversität in Sankt Petersburg statt – coronabedingt nun erstmals als Onlineformat. Die Teilnahme ist eine einzigartige Gelegenheit, vor Publikum aus mehr als 30 Ländern eine Präsentation zu halten, Vertreter von Regierungsinstitutionen und Spezialisten aus Wissenschaft und Wirtschaft zu treffen, potenzielle Partner zu finden, Ideen mit ihnen zu teilen und junge Forscherinnen und Forscher aus anderen Ländern kennenzulernen.
Eine Gelegenheit, die die Maschinenbaustudenten Adrian Seuthe und Hendrik Rottländer ebenso gereizt hat wie die wissenschaftlichen Mitarbeitenden Stefanie Krause und Olaf Drusche sowie THGA-Absolvent Julian Tschersich. Tschersich trat als Einzelredner an, die anderen Bochumer Teilnehmer bildeten jeweils Zweierteams, um ihre Forschungsarbeit in sogenannten Breakout-Sessions vorzustellen.
"Es war zwar schade, dass wir nicht nach Sankt Petersburg reisen konnten, aber durch die ungewohnte Präsentationsform waren wir bei unserem Vortrag anders gefordert. Wenn alles online abläuft, muss man die Präsentation noch anschaulicher gestalten, um die Zuhörer bei der Stange zu halten", so Seuthe. Ein Ansatz, der offensichtlich bei allen drei Vorträgen, trotz unterschiedlichster Themen, erfolgreich war.
Das Oberthema des Wettbewerbs "Aktuelle Fragen der rationellen Nutzung natürlicher Ressourcen" gab die inhaltliche Ausrichtung vor. Ein Themenspektrum, in dem die Hochschule traditionell eine große Expertise hat, aber auch ganz aktuelle Forschung zur Entwicklung von nachhaltigen Lösungen für die Herausforderungen von Morgen betreibt. Der Vortrag von Stefanie Krause und Olaf Drusche passte daher bestens in den Wettbewerb. Ihre Präsentation zeigte auf, wie nachhaltigkeitsorientierte Geschäftsmodelle in der Rohstoffindustrie nicht nur einen positiven Einfluss auf ökologische und soziale Faktoren ausüben, sondern zugleich auch ökonomische Erfolgsfaktoren darstellen. Davon profitieren Umwelt, Gesellschaft und Unternehmen gleichermaßen.
Adrian Seuthe und Hendrik Rottländer stellten der Fachjury ein spezielles stufenloses Verstell-, und Arretiersystem vor, das sie gemeinsam entwickelt haben. Dieses System erlaubt ein präzises Positionieren und ermöglicht sogar verlangsamte Bewegungen – beispielsweise das stufenlose Öffnen einer Autotür. Julian Tschersich hat für seine Masterarbeit an der THGA eine ganz neue Sicherheitskupplung für Antriebsmaschinen entworfen, die er auf dem Wettbewerb präsentierte. Normalerweise sind solche Kupplungen tief in Maschinen vergraben. Einstellarbeiten werden dadurch zeitraubend und teuer. Tschersichs Idee: eine Sicherheitskupplung, die sich selbst wieder einschaltet – rein mechanisch, allein durch den Wechsel der Drehrichtung. Damit konnte auch er die Jury in Sankt Petersburg überzeugen.
Die Teilnahme an dem Contest hat alle Teilnehmer gleichermaßen beeindruckt. "Vor so vielen Fachleuten aus aller Welt zu sprechen und seine Forschung mit dem internationalen Markt zu messen, ist eine sehr spannende Erfahrung. Wenn das Ganze dann noch so erfolgreich ist, dann zeigt das, dass Forschung aus Bochum mit dem Weltniveau mithalten kann", so THGA-Doktorand Olaf Drusche.
Auch für Prof. Dr. Jürgen Kretschmann, Präsident der THGA, ist der Hattrick der beste Beleg dafür, dass die Hochschule auf die richtigen Inhalte setzt: "Unser Ziel ist es, Ingenieurinnen und Ingenieure auszubilden, die die Lösungen für die Herausforderungen von Morgen und Übermorgen entwickeln. Dabei geht es uns nicht nur um fachliches Know-how, sondern auch darum, unsere Studierenden für den beruflichen Alltag fit zu machen. Wettbewerbe wie dieser schulen beides und geben enormes Selbstbewusstsein. Ein toller Erfolg für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und die gesamte Hochschule", so Kretschmann.
Redaktion: Martina Kiphardt