Urteils des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte. Zudem beschäftige ich mich mit KI-gestützter Fallanalyse am Europäischen Gerichtshof zusammen mit einem Team von der Technischen Universität München. In Kürze gebe ich ein Buch zur digitalen Massenüberwachung unter dem Titel „Eyes Everywhere“ heraus. Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Lehrtätigkeit gesetzt? Ich möchte den Austausch zwischen technischen Disziplinen und der Juristerei fördern und ein Verständnis für juristische Fragestellungen schaffen. Besonders wichtig ist mir auch die Förderung weiblicher Nachwuchskräfte. Und wie erreichen Sie das? Mein Lehrstil basiert auf der socratic method: interaktiv, praxisnah und kritisch. Ich lege Wert auf Diskussionen, Raum für Fehler sowie Respekt und Wertschätzung. Jede:r Studierende bringt individuelle Stärken mit – das möchte ich fördern. Wie sehen Sie die Rolle der THGA in der deutschen Hochschullandschaft? Und speziell hier in NRW? Die THGA kann praxisnahe Lösungen für Herausforderungen wie nachhaltiges Wirtschaften entwickeln. Mit ihrem Fokus auf Ingenieur- und Naturwissenschaften ist sie gut positioniert, um zur klimaneutralen Zukunft beizutragen. In NRW sehe ich sie als Treiberin des Strukturwandels – durch Forschung und Lehre mit Nachhaltigkeitsfokus. Was möchten Sie den Studierenden der THGA mit auf den Weg geben? Ich möchte sie zu einer fragend-kritischen Haltung ermutigen und ihr Interesse an gesellschaftlichen Dimensionen ihrer späteren Tätigkeit wecken. Zielkonflikte erfordern Umsicht und die Fähigkeit zum Abwägen – unsere Studierenden sind auf dem besten Weg, verantwortungsbewusste Fachkräfte zu werden. Abseits von Forschung und Lehre: Haben Sie Hobbys oder Interessen? Ich bin gerne mit dem E-Bike unterwegs, verbringe viel Zeit mit meinen zwei Kindern draußen, koche gerne und lese viel – besonders die Süddeutsche Zeitung am Wochenende. Welchen Rat würden Sie jungen Wissenschaftler:innen geben, die eine akademische Karriere anstreben? Folgen Sie Ihren Interessen, wagen Sie Neues und vertiefen Sie Ihre Stärken. Bilden Sie Netzwerke mit menschlichem Fokus – und sagen Sie auch mal Nein. Was wünschen Sie sich persönlich für Ihre Zukunft an der THGA? Ich wünsche mir eine inspirierende Arbeitsumgebung mit produktivem Austausch sowie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Langfristig möchte ich dazu beitragen, die Attraktivität der THGA als akademische Institution zu steigern. ISABELLA RISINI: Sie befähigt kommende Ingenieur:innen, über den technischen Teller- rand zu schauen. 11 WB I 10
RkJQdWJsaXNoZXIy MjM3MjE=